CDU-Stadtverband Hildesheim

Klausurtagung des Stadtverbandsvordstands am 02.07.2022

Pressemitteilung

Hildesheim-Achtum. Am Samstag wurde im Pfarrheim der St. Martin-Gemeinde die Klausurtagung des CDU-Vorstandes, gemeinsam mit dem Landtagskandidaten Matthias König, durchgeführt. Die Tagung fand erstmals ohne stringente Tagesordnung statt, um es dem Vorstand zu ermöglichen, die für sie wichtigen Themen anzusprechen und zu diskutieren.

Tagung des Stadtverbandsvorstands im Gemeindehaus Achtum Tagung des Stadtverbandsvorstands im Gemeindehaus Achtum

Neben der Vorbereitung und Berichterstattung zum Landtagswahlkampf, spielte die innerparteiliche Entwicklung eine große Rolle. „Ich bin sehr glücklich, dass die Grabenkämpfe innerhalb der CDU der Vergangenheit angehören und wir nun gemeinsam konstruktiv arbeiten.“ äußerte die Beisitzerin und Ratsfrau Andrea Stühmeier. Des Weiteren wurde die stark erhöhte Anzahl der Veranstaltungen (z.B. gemeinsame Radtour, Auftreten beim Schützenfest) gelobt und somit ein Resümee zu den bald ersten 100-Tagen unter Cornelius Henning gezogen.

In der offenen Atmosphäre sprachen diverse Vorstandmitglieder ebenso kritische Themen an, die angestoßen werden müssen, um die Arbeitsfähigkeit der Partei in den nächsten Jahren sicherzustellen. „Wir haben eine stark überalterte Mitgliederstruktur, dem wir in nächster Zukunft entschieden entgegenwirken müssen“, sprach sich Mitgliederbeauftragter Hans Jürgen Bertsche aus. „Dadurch sind aktuell einige Ortsverbände durch ihre geringe Mitgliederzahl nicht mehr uneingeschränkt arbeitsfähig.“ Hier könnte mehr Unterstützung vom Stadtverband kommen oder ein Zusammenschluss der OVs auf freiwilliger Basis erfolgen. Der JU-Stadtverbandsvorsitzende Christopher Tatge stimmt zu, ergänzt aber auch: „Die meisten Mitglieder verlassen die Partei statistisch in den ersten 3 Jahren, wenn man sich nicht gut eingebunden fühlt, da müssen wir auf jeden Fall ran.“ Es wurde weiter betont, dass, wenn die Mehrheit der Neumitglieder dabeibleibt und entschlossen von uns in die neuen Gremien eingebunden werden, die CDU in Hildesheim auf einem guten Weg ist.

Der Vorstand verständigte sich auch darauf, das interne Parteinetzwerk mit den Ortsverbänden und Vereinigungen zu stärken. Gleichzeitig sollen aber auch die Kontakte zu anderen Vereinen und anderen Einrichtungen ausgebaut werden. Hierzu werden die Vorstandsmitglieder Claudia Wendt, Andrea Stühmeier und Michael Jahns ein Stammtischformat mit einem ersten Termin im Sommer planen. 

Ein großer Teil der Tagung wurde aber auch genutzt, um ein breites Spektrum politischer Themen anzusprechen. Hierbei war der Bildungsbereich ein Schwerpunkt. Die Frauen Union in Stadt und Landkreis hatte jüngst am 29.06.2022 eine Veranstaltung zum Thema Förderschulen veranstaltet. Stadtverbandsvorsitzende der Frauen Union Renate Bettels berichtete hierzu von eigenen Erfahrungen, dass „die Schulen in Hildesheim teilweise damit überfordert sind, für Inklusions- Schülerinnen und Schüler ein individuelles Ausbildungskonzept zu bieten.“ Grundschulleiterin und stellvertretende Vorsitzende des CDU-Stadtverbands, Claudia Wendt, ergänzte hierzu „Lehrer an den allgemeinbildenden Schulen sind oft nicht dafür ausgebildet, Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarf zu beschulen. In einem Klassenverband besteht für eine einzelne Pädagogin oder einen Pädagogen oft auch nicht die Zeit.“ Der Vorstand sprach sich daher gemeinsam für den Erhalt von Förderschulen „Lernen“ und die Förderzentren aus. 

Die Ortsbürgermeisterin von Achtum-Uppen, Martina Poldafit, Beisitzerin im CDU-Vorstand betonte „Die Integration von Jugendlichen wird teilweise durch damit nur indirekt zusammenhängende Entscheidungen erschwert. Ein Beispiel ist die fehlende Schulfahrkarte ab der Oberstufe. Für manche Jugendliche bedeutet dies, sich ab der Oberstufe nicht mehr frei in der Stadt bewegen zu können, da das Geld für eine reguläre Monatskarte fehlt. Das gilt auch für die Schülerinnen und Schüler der in die Nordstadt gezogenen Geschwister-Scholl-Schule, die durch die räumliche Nähe der Schule den Anspruch auf die Fahrkarte verloren haben. Die Teilnahme zum Beispiel in Sportvereinen am anderen Ende der Stadt werden damit nicht mehr möglich und die Jugendlichen verlieren einen Teil ihrer sozialen Kontakte.“ Die Mitglieder der Stadtratsfraktion, die an der Sitzung teilnahmen, versprachen dieses Thema zur Klausurtagung der Fraktion am kommenden Wochenende mitzunehmen.

Auch die aktuelle Lage der noch nicht beendeten Coronapandemie und des Krieges in der Ukraine waren Thema. Dem Beisitzer Peter Bodenstedt war es in diesem Zuge wichtig darauf hinzuweisen, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, gleichzeitig aber die Schuldenbremse nicht dauerhaft aufgegeben werden darf. Die heutigen Herausforderungen dürfen nicht zum Problem der nachfolgenden Generationen werden. Der Vorsitzende Cornelius Henning ergänzte an dieser Stelle: „Wir wollen in unserer Kommunikation ehrlich und direkt mit den Menschen umgehen. In Bezug auf die aktuellen Herausforderungen heißt das, dass wir alles dafür tun müssen, die Auswirkungen der aktuellen Lage für die gesamte Gesellschaft so verträglich wie möglich zu gestalten und hierbei niemanden zu vergessen. Gleichzeitig müssen wir aber auch so ehrlich sein und sagen, dass wir nicht jeder und jedem individuell helfen werden können.“ Beisitzerin Christa Fischer bat darum, auch innerhalb der Stadt Vorkehrungen für den kommenden Winter zu treffen und zum Beispiel „warme öffentliche Räume“ und „Suppenküchen in Mensen“ zu planen. Auch dies wird als Thema zur Klausurtagung der Fraktion mitgenommen.

Außerdem betonte Fischer: „Wir müssen uns auch mit Themen der Umweltpolitik und Klimawandels befassen. Zum Beispiel durch den hohen Versiegelungsgrad in der Innenstadt wird es für mich immer unattraktiver sich in der Innenstadt aufzuhalten. In diesen Tagen ist es dort einfach zu heiß. In diesen Feldern müssen wir aber diejenigen sein die mit Sachverstand, Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit herangehen und keine Ideologie vor uns hertragen.“ In Bezug auf die Innenstadt wünscht Sie sich mehr Grünflächen mit Bäumen, die den Pflasterboden aufbrechen. „Dies senkt die Temperaturen, spendet Schatten und in Kombination mit mehr Sitzgelegenheiten erhöht es die Aufenthaltsqualität. Ein Gewinn auch für die Einzelhändler in der Innenstadt.“

Bei diesen und vielen weiteren Themen brachte sich auch Landtagskandidat Matthias König ein. Im Abschluss der Themendiskussion sagte er: „Ich bin begeistert von dem umfänglichen und vielseitigen Input, von dem ich viel auch in meine eigenen Themenfindung aufnehmen werde.“

Am Ende der Klausurtagung resümierte der Vorsitzende Cornelius Henning „Wir hatten heute ein großartiges Format mit Gelegenheit uns vielseitig und mit großer Tiefe in den Themen auszutauschen. Vorstandsitzungen mit fester Tagesordnung bieten dafür oft nicht die zeitlichen Möglichkeiten. Wir konnten viele Ideen und Konzepte für unsere kommende Vorstandsarbeit sammeln gleichzeitig aber auch eine große thematische Vielfalt besprechen. Ein solche Klausurtagung werden wir sicher nochmal wiederholen.“