Wohnraum für Flüchtlinge – Freiwilligkeit vor Zwang
Die Landeshauptstadt Hannover wurde unlängst zu einem zentralen Verteilzentrum für die gesamte Republik. Auf dem dortigen Messegelände werden Schlafmöglichkeiten für tausende ankommende Flüchtlinge eingerichtet. „Wir begrüßen den Einsatz der Hildesheimer, mit dem seit Ausbruch des Krieges, notwendige Lebensmittel und andere Waren an ukrainische Bevölkerung gespendet werden“ stellt Cornelius Henning, Schatzmeister und designierter neuer Vorsitzender des Stadtverbandes fest .
Neben Dingen des täglichen Bedarfs oder Kleidung ist aktuell aber auch das zur Verfügung stellen von Wohnraum ein wichtiges Thema. Hier konnte man in den letzten Tagen viel privates Engagement erleben. Auch Hildesheimer Firmen setzen sich hier stark und nach ihren Möglichkeiten ein. Beispiele davon, dass Wohnraum der Gegenstand von Umplanungen oder Umbauten ist, nun kurzfristig in Unterkünfte umgewandelt werden soll war unlängst der Hildesheimer Presse zu entnehmen – „Über diese Initiativen sind wir begeistert!“ sind sich Wodsack und Hennig einig.
Dieses Thema war am Dienstag der vergangenen Woche auch auf der Tagesordnung des Ausschusses für Soziales, Jugend und Integration. Dort ist die Flüchtilingsunterbringung bereits seit längerer Zeit Gegenstand der Beratung. Durch den Krieg in der Ukraine hat es aber an Brisanz gewonnen. „Wir begrüßen daher die Bemühungen der Stadtverwaltung ausdrücklich, durch Anreize, Kommunikation und weitere unterstützende Maßnahmen, Privatpersonen und Firmen, bei der Unterbringung von Flüchtlingen einzubinden.“ meint Wodsack.
„Überhaupt ist an dieser Stelle der Stadtverwaltung ein ausdrückliches Lob auszusprechen“ finden Wodsack und Henning. Die Stadtverwaltung hat in der Tat unverzüglich eine zentrale Anlaufstelle für Flüchtlinge aus der Ukraine in der Hannoverschen Straße 6A geschaffen und eine Hotline eingerichtet, die dauerhaft zur Verfügung steht. Auf der Homepage der Stadt Hildesheim werden die Möglichkeiten der Hilfe für die Ukraine auch in ukrainischer Sprache ausführlich dargestellt. „Damit wird sichergestellt, dass jeder, der nach Hildesheim kommt, sofort versorgt wird!“ sagt Frank Wodsack.
Im Rahmen der Beratungen dazu wurde durch ein Ausschussmitglied von den Grünen auch das Thema einer Enteignungssatzung eingebracht. Der CDU Stadtverband Hildesheim stellt sich klar gegen eine solche Zwangsmaßnahme. Cornelius Henning, auch beratendes Mitglied des Ausschusses sagt hierzu: „Eine Enteignung von Eigentum zur Schaffung von Wohnraum vor dem Hintergrund der Flüchtlinge aus der Ukraine, setzt das gesamte Thema des Wohnraummangels auf eine emotionale Ebene, auf der eine sachliche Beratung nicht möglich ist.” Wodsack ergänzt, dass durch die politische Forderung nach einer Enteignungssatzung, Gruppen der Bevölkerung gegeneinander ausgespielt werden. Dies auf dem Rücken der Flüchtlinge ausgetragen, würde den großartigen freiwilligen Einsatz der Hildesheimer nachhaltig schädigen.
Konzepte für mehr Wohnraum sind in der ganzen Stadt vorhanden. Diese müssen nur umgesetzt werden!